Im Blick: die Neujahrsvorsätze 2020

Im Blick: die Neujahrsvorsätze 2020

Ein neues Jahr ist angebrochen. Ach was sagen wir, sogar ein neues Jahrzehnt erwartet uns. Das ist doch genau der richtige Zeitpunkt jetzt mal wieder was für die guten Vorsätze zu tun und sein Leben von Grund auf zu ändern. Letztes Jahr haben wir darüber berichtet, welche Vorsätze für 2019 dominieren und wie lange diese im Schnitt halten. Doch wie sieht es für die Goldenen Zwanziger aus? Eines können wir vorweg nehmen: spannend!

Die Analysemethode

Für die Analyse der Neujahrsvorsätze haben wir mit dem Media-Monitoring-Tool Talkwalker diejenigen Beiträge in journalistischen und sozialen Medien untersucht, die rund ums Thema “Vorsätze” die meisten Engagements erzielt haben. Anschließend haben wir mithilfe von Google die Trends der Suchanfragen zu diesen Themenfeldern analysiert, um zu sehen, ob sie über die Jahre zunehmen. Heraus kamen folgende Einsichten.

All-Time-Favorites VS. Neulinge

Wenn wir uns einmal die ungefilterten Themen anschauen, die zusammen mit den Neujahrsvorsätzen diskutiert werden, lassen sich aus dem Durcheinander schnell vier große Ziele herauslesen: Sport (inkl. besserer Figur), Leben (inkl. Lebensstil) und Zeit (ink. Familie).

Grafik 1 – Worte, die im Zusammenhang mit Neujahrsvorsätzen online verwendet wurden. Quelle: Talkwalker


Dass das Thema Sport hier vertreten ist, verwundert nicht – zusammen mit „gesunder Ernährung“ ist es unangefochtener Spitzenreiter durch die Jahre hinweg. Nur schade, dass dieser Trend nicht immer lange anhält, wie unser Artikel vom letzten Jahr zeigte. Daher schauen wir uns lieber die „Neulinge“ des Jahres an.


Herz an Herz

Die Themenfelder Leben und Zeit es Wert einmal genauer hinzuschauen, da sie an Dynamik deutlich gewonnen haben. Zwar sind bereits länger schon die Vorsätze Achtsamkeit und Stressabbau weit oben, jedoch unterscheiden sich diese von den diesjährigen Spitzenreitern. Denn die Analyse der Google-Suchen zeigt, dass Work-Life-Balance, Stressabbau etc. stagnieren oder sogar rückläufig sind und auch Meditation und Achtsamkeit an Dynamik einbüßen. Die Treiber hinter den Wünschen nach mehr Lebensqualität und Zeit liegen aktuell wesentlich stärker in einem anderen Feld: Quality Time mit der Familie!

Die Akkus wieder aufladen

So verschiebt sich der Fokus von den ich-bezogenen, körperlastigeren Themen wie Stressabbau, gesunde Ernährung und Wellness mit dem Übergang ins neue Jahrzehnt hin zu den sozialen Komponenten des Wohlfühlens: Wenn es der Seele gut geht, dann geht es auch dem Menschen gut. Was die Leute hierfür scheinbar wollen ist mehr „Quality Time“. Und es scheint wirklich ein zentrales Thema für dieses Jahr(zehnt) zu sein, denn die Suchanfragen stiegen seit fünf Jahren signifikant an und machen gerade zum Jahresende 2019 – der Zeit der Besinnung vor Silvester – einen regelrechten Sprung.

Grafik 2 – Entwicklung der Google-Suchanfragen nach dem Begriff “Quality-Time” im zeitlichen Verlauf der letzten 5 Jahre (links) und 12 Monate (rechts). Quelle: Google Trends


Die Antwort auf die Frage „Wie kann ich meine Zeit mit mehr Qualität füllen?“ scheint dabei primär in der Familie zu liegen: nicht nur fällt das Thema häufig in Vorsätzen rund um Leben und Zeit, auch korrelieren Suchanfragen nach Familie mit solchen nach mehr Zeit, Quality Time etc..

Grafik 3 – Entwicklung der Google-Suchanfragen nach “Familie” der letzten 5 Jahre (links) und “Zeit für Familie” der letzten 12 Monate (rechts). Quelle: Google Trends


So erleben wir parallel zum Trend, alles messbar zu machen und seine Performance in allen Bereichen zu tracken und zu optimieren, eine gegenläufige Tendenz: den Wunsch nach ganz analogem Beisammensein mit geliebten Menschen, nach gemeinsamer Freude, die sich eben nicht unbedingt auf Instagram teilen lässt. Auch wenn Sport und Fitness Vorsatz Nummer 1 bleiben: Der tolle Körper eines geliebten Menschen bringt uns schließlich auch wenig, wenn wir kaum Zeit ihm verbringen können… oder?

In diesem Sinne wünschen wir von Hase & Igel einen wundervollen Start in Goldene Zwanziger, bei denen Daten den Menschen dienen – und nicht Menschen den Daten hinterherjagen. Frohes Neues!


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